Chronik des
Musikverein "Stadtkapelle" Weil der Stadt.

2020 - heute: im Griff der Corona-Pandemie

Statt Frühjahrskonzert treffen sich die Musiker im Mai 2021 Pandemie-bedingt beim digitalen Event „mit Büchsenwurst in den Frühling“.

2020 macht allen Musikern einen großen Strich durch die Rechnung: Wegen der Corona-Pandemie fallen zunächst das traditionelle Frühjahrskonzert und kurz darauf das Frühlingsfest an Pfingsten aus. Auch alle weiteren Auftritte müssen abgesagt werden, Probenarbeit ist nur sehr eingeschränkt möglich. Zum Jahresende überrollt die zweite Welle an Covid19-Infektionen das Land, sodass auch das beliebte Kirchenkonzert entfällt.

 

Kaum besser startet das Jahr 2021 – nämlich mit einer dritten Corona-Welle. Seit Oktober 2020 ist kein gemeinsames Musizieren im Vereinsheim mehr möglich. Die Jugendarbeit erfolgt soweit möglich digital. Die Jahreshauptversammlung wird verschoben und findet im Mai ebenfalls digital statt.

 

Mit der deutschlandweiten Impfkampagne sinken die Inzidenzen, sodass im Juni 2021 wieder mit der Probenarbeit begonnen werden kann. Einen Monat später spielen die Musiker beim ersten öffentlichen Auftritt seit Ausbruch der Corona-Pandemie ein Platzkonzert vor der Stadtmauer.

2009 - 2019: Stadtkapelle - ein Verein mit Tradition

Ein Höhepunkt war 2019 das 190-jährige Bestehen der Stadtkapelle Weil der Stadt.

2009 wird Peter Krauss 1. Vorsitzender und ist mit
seinem jungen Team maßgeblich an der Organisation des „3. Bulldog und Schleppertreffens“ an der historischen Stadtmauer von Weil der Stadt beteiligt.

Herzlich willkommen war die Stadtkapelle 2010 bei den holländischen Musikern in Schoonhoven.

2012 umrahmt die Stadtkapelle die 100-Jahrfeier der Fußballabteilung SpVgg Weil der Stadt und 2015 100 Jahre Trachtenkapelle Merklingen.

2014 geht es noch einmal nach Mór in Ungarn. Einen eher ungewöhnlich feuchten „Auftritt“ und sehr viel Spaß haben einige Musiker im gleichen Jahr bei der „Cold Water Challenge. Im Jahr 2019 wird es wieder seriös: Die Stadtkapelle feiert ihr 190-jähriges Bestehen.

1996-2008: Zu Gast in den Partnerstädten

Ein Höhepunkt war 2007 die Konzertreise der Stadtkapelle nach Bra, der italienischen Partnerstadt von Weil der Stadt im Piemont.

1996 fahren die Weil der Städter ins Elsass nach Illkirch-Graffenstaden, wo die Kapelle mit vier Musikvereinen ihr 135. Jubiläum feiert. Die Stadtkapelle pflegt bereits seit rund 30 Jahren die Kontakte mit den französischen Musikern. Im gleichen Jahr geht die Jugendkapelle auf Konzertreise nach Schweden, zu den Musikfreuden in Åsensbruk.

 

1997 wird das traditionelle Marktplatzfest um einen Flohmarkt erweitert. Im Dezember spielt die Jugendkapelle zudem auf dem Weihnachtsmarkt in Riquewihr, der französischen Partnerstadt von Weil der Stadt.

 

Im Mai 1998 feiert die Stadtkapelle ihr 160-jähriges Jubiläum verbunden mit dem 35. Kreisverbandsmusikfest. Beim Jubiläumskonzert spielen auch die französischen Blasmusiker aus Illkirch-Graffenstaden.

 

Die nächste Auslandsreise geht im Herbst 1999 nach Ungarn unter musikalischer und Reiseleitung von Josef Polster, inklusive Stadtführung in Budapest.

1994-1995: Bau Vereinsheim „Haus der Blasmusik“

„Wer die Jugend gewinnt, gewinnt die Zukunft“, sagt der 1. Vorsitzende Manfred Eichler beim Spatenstich im März 1994.

1994 wird der Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim wahr. Die Stadt stellt den Baugrund in Erbpacht bereit, ein Förderkreis unterstützt bei der Finanzierung. Alle packen mit an. Einmalig gut ist die „Rentnertruppe“, die Tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden beim Bau des Haus der Blasmusik (HdB) leistet. Im Oktober ist Richtfest und im September 1995 wird das Vereinsheim offiziell eingeweiht und der Fußweg in „Raimund-Wolf-Weg“ umbenannt.

 

Ein musikalischer Höhepunkt ist 1994 das Zeltfest mit der schweizerischen „Knabenmusik St. Gallen“, die den Festzug anführt und im Festzelt das Publikum begeistert. Die Jugendkapelle erreicht mit Dirigent Markus Eichler bei den Wertungsspielen in Böblingen die Tagesbestnote „sehr gut“.

 

Ein Highlight im November 1996 ist das gemeinsam von der Stadtkapelle und Narrenzunft organisierte „1. Weil der Stadl“. Aus Funk und Fernsehen bekannte Schlagerstars sowie der Merklinger „Edelweiß-Express“ begeistern das Publikum.

1989-1993: Weil der Stadt hat einen Stadtmusikdirektor

Ab 1989 steht Josef Polster an der musikalischen Spitze, z. B. beim Festzug 750 Jahre Stadterhebung Weil der Stadt.

Beim Frühjahrskonzert 1989 schwingt zum ersten Mal der gebürtige Ungar Josef Polster den Taktstock. 1990 gibt die Stadtkapelle ein Konzert bei den Eisenbahn-Musikern in Wels, Österreich. Im gleichen Jahr findet das erste Kirchenkonzert in der Stadtkirche St. Peter und Paul statt – seither ist der dritte Advent eine feste Größe im Veranstaltungskalender.

 

Beim Straßenfest 1991 feiern die „Kracherl Buam” mit ihren Oberkrainerklängen Debüt. Josef Polster wird im gleichen Jahr Kreisverbandsdirigent und der 1. Vorsitzende Albert Braun erhält die Ehrennadel vom Land Baden-Württemberg.

 

Anlässlich 750 Jahre Stadterhebung nimmt 1992 die schwedische Kapelle „Musikkär Åsensbruk ” am Musikfest und dem historischen Festzug in Weil der Stadt teil. 1993 folgt der Gegenbesuch und eine Konzertreise der Weil der Städter im schwedischen Dalsland.

1978-1988: Aktive Jugendarbeit und neue Uniform

Beim Frühjahrskonzert 1988 präsentiert sich die Jugendkapelle.

1978 wirbt der Verein sehr erfolgreich für eine neue Bläserschule und Jugendkapelle. Bevor die „alte“ Jugendkapelle in die Stadtkapelle integriert wird, spielt sie 1979 beim Sommerfest der Landesregierung in der Villa Reitzenstein und geht nach England auf große Konzertreise.

 

Pecz in Ungarn ist 1980 das Ziel der Konzertreise der Stadtkapelle. 1982 kommen die schwedischen „Musikar Åsensbruk” nach Weil der Stadt. Zudem wird erstmals für besondere Dienste für den Musikverein die Raimund-Wolf-Medaille vergeben.

 

1984 gibt es in Weil der Stadt das erste „Weiler Treffen“ mit Gastkapellen aus Weil am Rhein, Weilimdorf und Weil im Schönbuch. Ein Highlight für die Jugendkapelle ist eine Fahrt nach Südtirol, inklusive Ständchen bei Luis Trenker. 1986 folgt eine Fortsetzung in Weil am Rhein. Im selben Jahr kam auch die jugoslawische Blaskapelle Zeljeznicar aus Koprivnica nach Weil der Stadt. Und im Herbst findet der erste Ball mit dem WDS Tanzorchester statt.

 

1988 fährt die Stadtkapelle auf Konzertreise nach Jugoslawien. Rainer Herrmann wird mit Herz und Blut Jugendleiter.

1961-1977: Stadtkapelle international erfolgreich

Der erste Besuch in einem Ostblock-Land – nach Ostrava in die damalige CSSR – fand im Jahr 1973 statt.

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens richtet die Stadtkapelle 1963 unter Leitung von Rolf Wiedemann das erste Bezirksmusikfest des neu gegründeten Bezirks Leonberg-Schönbuch aus.

 

1965 finden in Weil der Stadt die 2. Internationalen Musiktage statt. Hier spielen die 82. Army Band des 7. US-Corps auf sowie die „Musikkärs Åsensbruk“ aus Schweden – der Beginn einer langen und engen Freundschaft. 1966 geht die Stadtkapelle auf Konzertreise nach Schweden und die Jugendkapelle nach Österreich. Der erste Besuch in einem Ostblock-Land folgt 1973 – nach Ostrava in die damalige CSSR.

 

Im Jahr 1976 fliegen die Weil der Städter Musiker anlässlich der 200-Jahrfeier der USA über den Atlantik – für viele ist das die erste Flugreise überhaupt. Dass die Weil der Städter auch ein Konzert am Mount Rushmore geben dürfen, ist und bleibt ein einmaliges Erlebnis.

1950-1960: Musikalische Höhenflüge

Jugendkapelle im Jahr 1953 anlässlich der Teilnahme am 7. Vorarlberger Bundesmusikfest

1950 übernimmt Musikdirektor Otto Schirrmeistern die musikalische Leitung. Fortan brilliert die Stadtkapelle bei zahlreichen Wertungsspielen mit Bestnoten. Auch dank zahlreicher Heimatvertriebener wird das Orchester ein starker Klangkörper.

Ein weiterer Meilenstein ist 1950 die Gründung der ersten Jugendkapelle unter Leitung von Gottlob Ackermann. Bereits 1952 machen die 25 Jungs ihre erste Auslandsreise nach Bregenz, Österreich. 1953 glänzt die Jugendkapelle beim 7. Vorarlberger Bundesmusikfest und die Stadtkapelle beteiligt sich am internationalen Musikfest in Innsbruck. Zur 115-Jahrfeier kommen zudem Kapellen aus Ehrwald (Österreich) und Solothurn (Schweiz) nach Weil der Stadt. 1954 folgte der Gegenbesuch in Solothurn und 1955 das Musikfest in Schaffhausen.

Weil der Stadt hat sich mittlerweile zu einem der führenden Musikvereine in Süddeutschland entwickelt. Beim Sommerfest 1957 spielt die Kapelle „Sempre Creszendo” aus Almelo. Im Jahr darauf folgt der Gegenbesuch in Holland und in Weil der Stadt ist die Tessiner „Musica Cittadina di Locarno” zu Gast. Die Teilnahme des Musikvereins beim internationalen Blumenkorso in Locarno 1960 bleibt für alle ein unvergessliches Erlebnis.

1829-1949: Frühe Gründung und harte Kriegszeiten

1838 gilt lange Zeit als Gründungsjahr der heutigen Stadtkapelle Weil der Stadt. Sehr viel später stellt sich heraus, dass die „Gardekapelle“ bereits seit 1829 aufspielte.

Nach dem 1. Weltkrieg zählt die Kapelle nur noch elf Mann. 1922 wird sie auf eine Vereinsbasis gestellt. Der Musikverein Weil der Stadt ist somit eines der ältesten Blasorchester im Landkreis.

 

1936 übernimmt Raimund Wolf – ein Pionier der Blasmusik – die Vereinsleitung und prägt den Musikverein maßgeblich. 1938 feiert die Stadtkapelle ihr 100-jähriges Bestehen. Nach einer Pause nimmt der Musikverein seine kulturelle Arbeit nach dem 2. Weltkrieg wieder auf. 1946 zählt die Generalversammlung wieder 28 aktive Musiker.

Termine der Stadtkapelle

Frühjahrskonzert 2024 4. Mai 2024
19:30 - 22:00
18. Mai 2024 - 19. Mai 2024
17:00 - 22:00
Jugend Infotag / Instrumenten Challenge 12. Oktober 2024
Ganztägig
Kirchenkonzert 2024 15. Dezember 2024
18:00 - 19:30